Fakten und Zahlen
34%
Gemäss der Studie des Schweizerischen Nationalfonds von Doris Kunz Heim et al. (2014) sind 34% der Lehrpersonen akut Burnout gefährdet. Internationale Studien zeigen eine akute Burnout-Gefährdung der Lehrpersonen von 25% (Barth, 1990; Faber, 1991; Gamsjäger & Sauer, 1996; Körner, 2003; Kramis-Aebischer, 1995).
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Die neueste Erhebung über alle Berufsgruppen des Job-Stress-Index in der Schweiz zeigt, dass der Anteil der Personen mit mehr Belastungen als Ressourcen leicht gestiegen ist; von 25,4 % (2016) auf 29,6 % (2020). Der Anteil von emotional erschöpften Erwerbstätigen liegt im Jahr 2020 bei 28,7 %.
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Gemäss dem Job-Stress-Index (2020) wird das ökonomische Potenzial, welches sich für die Schweizer Betriebe im Jahr 2020 durch Reduktion der gesundheitsbedingten Produktivitätsverluste ergibt, wenn alle Personen mindestens ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Ressourcen und Belastungen hätten, insgesamt auf rund 7,6 Mrd. CHF geschätzt und erreicht somit den höchsten Wert seit Messbeginn im Jahr 2014.
Die Konsequenzen von psychischen Belastungsstörungen können auch Auswirkungen bis hin zur Pensionierung haben, denn ein tieferes Einkommen durch Rückstufung oder Umschulung im Beruf bedeutet auch weniger Beiträge in die Pensionskasse. Dies hat wiederum Folgen in einer reduzierten Rente im Alter (Albrecht, 2008).
Der negative Einfluss auf die Wahrnehmung und Bewertung der Schüler durch die Lehrkraft und die Verschlechterung des Sozialverhaltens und Lernerfolgs der Schüler/innen sind weitere Konsequenzen der psychische Belastungsstörung im Lehrberuf (Dorman, 2003). Studien zeigen, dass davon betroffene Schüler/innen mit einem Verlust an Schulfreude, schlechterem Sozialverhalten und Angst reagieren. Dies ist umso ausgeprägter, je jünger die Schüler/innen sind.
Zahlreiche Studien haben nachgewiesen, dass eine hohe Selbstregulationsfähigkeit (Fähigkeit, effektiv mit den eigenen Ressourcen, Gefühlen und Stimmungen umzugehen) beim Erhalt der psychischen Gesundheit zentral ist. Selbstregulationsfähigkeiten haben allgemein positive Wirkungen auf die Arbeits- und Lebenszufriedenheit sowie die Leistungsfähigkeit (Braun, Ajei & Münch, 2003).
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Diese Erkenntnisse aus der Selbstregulationsforschung für die Prävention bei psychischen Belastungsstörungen sind ein zentrales Element bei teatime.care.
icd-11
Burnout wird in ICD-11 (International Classification of Diseases 11th Revision) der Weltgesundheiotsorganisation (WHO) wie folgt definiert:
Burnout ist ein Syndrom, welches als Folge von chronischem, nicht erfolgreich bewältigtem Stress am Arbeitsplatz resultiert. Es ist durch drei Dimensionen gekennzeichnet:
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Gefühle der Energielosigkeit oder Erschöpfung;
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erhöhte psychische Distanz zur Arbeit oder Gefühle von Negativismus oder Zynismus im Zusammenhang mit der Arbeit; und
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verminderte berufliche Leistungsfähigkeit.
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Burnout bezieht sich speziell auf Phänomene im beruflichen Kontext und sollte nicht zur Beschreibung von Erfahrungen in anderen Lebensbereichen verwendet werden.
Quellen / Literatur
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Albrecht, S. (2008). Burnout – der Weg danach. Burnout im Lichte von Theorie und Praxis. VDM Verlag Dr. Müller. S. 48 – 51.
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Barth, A.R. (1990). Burnout bei Lehrern. Eine empirische Untersuchung. Dissertation. Universität Erlangen-Nürnberg.
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Braun, O. L., Adjei, M. & Münch, M. (2003). Selbstmanagement und Lebenszufriedenheit. In G. F. Müller (Hrsg.), Selbstverwirklichung im Arbeitsleben (S.151-170). Lengerich: Papst Science Publisher.
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Dorman, J. (2003). Testing a Model for Teacher Burnout.Australian Journal of Educational & Developmental Psychology. Vol 3, 2003, pp 35-47
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Faber, B.A. (1991). Crisis in education: Stress and burnout in the American teacher. San Francisco: Jossey-Bass.
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Gamsjäger, E. & Sauer, J. (1996). Burnout bei Lehrern. Eine empirische Untersuchung bei Hauptschullehrern in Österreich. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 43, 40-56.
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Körner, S.C. (2003). Das Phänomen Burnout am Arbeitsplatz Schule. Ein empirischer Beitrag zur Beschreibung des Burnout-Syndroms und seiner Verbreitung sowie zur Analyse von Zusammenhängen und potentiellen Einflussfaktoren auf das ausbrennen von Gymnasiallehrern. Berlin: Logos.
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Kramis-Aebischer, K. (1995). Stress, Belastungen und Belastungsverarbeitung im Lehrerberuf (2. Auflage). Bern: Haupt.
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Kunz Heim, D., Sandmeier, A. & Krause, A. (2014). Negative Beanspruchungsfolgen bei Schweizer Lehrpersonen. Beiträge zur Lehrerbildung, 32 (2), 280-295.